Kritik von „The STRAD“ zur CD Habanera

[... Hier ist ein Programm mit virtuosen Feuerwerken und geigerischen Leckereien, das Sabrina-Vivian Höpckers technische Brillanz aufs Beste präsentiert.

Die geschmeidige Virtuosität der begabten jungen deutschen Geigerin bagatellisiert geradezu die haarsträubenden technischen Schwierigkeiten, die dieser Musik zu eigen sind.

Neben den eher kurzweiligen Freuden von Sarasates „Habanera“ und Wieniawskis „Fantaisie brillante“ nach Themen von Gounod´s Oper „Faust“ haben wir zugleich auch die etwas tiefsinnigere Erkundung der Violintechnik in der einsätzigen sechsten Solosonate von Eugene Ysaye, wo seitenlange Doppelgriff Passagen Höpckers makellose Intonation zeigen.

Fast ohne Pause zwischen den Tracks kündigt das Klavier direkt anschließend Saint-Saens „Havanaise“ an. Auch hier fliegen Höpckers Finger mit atemberaubender Geschwindigkeit über das Griffbrett , und Präzision wechselt sich ab mit ihrem betörenden Ton in den langsamen Passagen. ...

Wie auch immer, man sollte Höpckers quicklebendige Geläufigkeit der Griffhand im finalen Allegro molto vivace (der Zigeunerweisen) unbedingt hervorheben, denn da gelingt ihr gleich zu Anfang ein Meisterstreich den sie später in der CD noch oft wiederholt, besonders wenn langsame und schnelle Abschnitte sich abwechseln.

Fabio Bidini ist der ganz unvermittelt auf die Solistin reagierende, sehr gut ausbalancierte Partner am Klavier. ...]

David Denton, „The Strad“, London - März 2013