Wie Balsam für die Seele

[... Sabrina-Vivian Höpcker brillierte im Violinkonzert Nr.1 in g-Moll, (op. 26) von Max Bruch.

Die preisgekrönte Geigerin ist in Hamburg geboren. Feuer und Temperament, eine überzeugende Mischung aus scheuer Zurückhaltung und mitreißender Rasse stellte sie als Solistin des wohl populärsten Konzerts der Geigenliteratur unter Beweis.

Bereits im Solo des Vorspiels zog sie die Hörer mit dem kernig tragenden Klang ihrer Violine in ihren Bann. Mit enormen manuellen Fertigkeiten und einer großen tonlichen Bandbreite brachte sie ihr Instrument zum Glänzen. Das Orchester begleitete in den Tutti-Passagen temperamentvoll und zupackend. Ohne sich im langsamen Satz in Sentimentalitäten zu verlieren, schwebte die Solisten gesanglich über den sinfonischen Klangteppich, der ihr künstlerische Freiheiten bot. Wie Balsam für die Seele wirkte das gelungene Wechselspiel, das mit differenzierter Dynamik und Agogik hochromantisch zum strahlenden Forte aufblühte.

Im Finale akzentuierte Sabrina-Vivian Höpcker energiegeladen und mit feurigem Bogenstrich den ungarischen Einschlag. Ohne Hetze gelangt eine tänzerische, vitale Interpretation, die in aller Perfektion durch glanzvolles, facettenreiches Spiel die Hörer mitriss. ...]

Quelle: Lippische Landeszeitung, Text: Krügler